Digitalisierung

Glasfaserausbau

Ziel der Vorgängerregierung war es, bis zum Jahr 2030 einen flächendeckenden Breitbandausbau in Schleswig-Holstein zu realisieren. Ende 2016 – ein halbes Jahr vor der Landtagswahl – lag die Glasfaserabdeckung bei uns im Land bei rund 25 Prozent, auch damals schon ein deutlicher Vorsprung vor dem Bundesdurchschnitt von 7 Prozent.

Mit dem Jamaika-Koalitionsvertag haben wir uns vorgenommen, das Ziel einer flächendeckenden Breitbandversorgung deutlich schneller zu erreichen, als von der Vorgängerregierung geplant – statt erst im Jahr 2030 wollen wir den Ausbau bereits im Jahr 2025 weitgehend abschließen. Aktuell verfügen mittlerweile 54 Prozent der Haushalte in Schleswig-Holstein über einen Glasfaseranschluss gegenüber 11 Prozent bundesweit. Dieser Spitzenwert bei Glasfaseranschlüssen resultiert daraus, dass in Schleswig-Holstein bereits 724 von 1.106 Gemeinden mit dem schnellen Internet über Glasfaser verbunden sind. Dazu wurden bislang 23.700 Kilometer Glasfaser bei uns im Land verlegt. Bis zum Jahr 2025 werden weitere 338 Orte angeschlossen.

Damit das Ziel einer weitgehend flächendeckenden Breitbandversorgung bis zum Jahr 2025 erreicht wird, hat die Landespolitik in dieser Legislaturperiode insgesamt 165 Millionen Euro für den Ausbau bereitgestellt. Darüber hinaus hat die Landesregierung für die Zeit ab dem Jahr 2023 weitere 20 Millionen Euro eingeplant, um verbliebene graue Flecken mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen.

Nachtrag: 

Nach neusten Zahlen können in Schleswig-Holstein 58 Prozent aller Hausadressen mit Glasfaser bis in Gebäude und Wohnungen versorgt werden. Der Bundesdurchschnitt liegt bei rund 15 Prozent.

Digitalisierung an Schulen

Digitalisierung verändert die Welt! – Wir haben die Herausforderung der Zeit für unsere Schulen angepackt. Das gilt für die Zeit während Corona, aber genauso für die Zeit nach Corona. Insbesondere seit Beginn der Pandemie ist Digitalisierung an Schulen ein großes Thema. Daher haben wir seit März 2020 die Digitalisierung an unseren Schulen in gewaltigen Schritten vorangetrieben. Prozesse, die sonst Jahre gebraucht hätten, haben wir in Monaten angestoßen.

Mit Bundes- und Landesmitteln investieren wir insgesamt 240 Millionen Euro. Davon entfallen auf den DigitalPakt Schule 170 Millionen Euro für die digitale Infrastruktur in unseren Klassenzimmern. Dabei handelt es sich in erster Linie um bauliche Maßnahmen: Zum Beispiel muss Technik in die Schulgebäude verbaut werden, Netzwerk-Zugänge für WLAN müssen in den Klassenräumen sichergestellt werden und Präsentationstechnick für den digitalen Unterricht in den Klassenräumen angeschafft werden. 

65.000 digitale Leihgeräte für Schülerinnen und Schüler

Wir haben dafür gesorgt, dass jeder bedürftigen Schülerin und jedem bedürftigen Schüler ein Leih-Laptop oder ein Tablet für den schulischen Gebrauch zur Verfügung steht. Jedes Kind, dessen Eltern auf Grundsicherung oder Sozialhilfe angewiesen sind, kann sich jetzt ein Gerät in der Schule ausleihen. Damit haben wir sichergestellt, dass in Schleswig-Holstein alle Schülerinnen und Schüler einen Zugang zum Lernen mit digitalen Medien haben und mit ihren eigenen Geräten oder Leih-Geräten an digitalen Unterrichtsformaten teilnehmen können. Das ist ein großer Beitrag für Chancengerechtigkeit in der Schule und ein toller Erfolg.

Mit dem Bund-Länder-Sofortausstattungsprogramm konnten wir 35.000 digitale Leihgeräte für bedürftige Kinder und Jugendliche in Schleswig-Holstein beschaffen. Erworben wurden die digitalen Endgeräte durch die Schulträger. Hierfür standen ihnen im Rahmen des Sofortausstattungsprogramm rund 19 Mio. Euro zur Verfügung.

Im Laufe der Zeit zeigte sich allerdings, dass es noch weitere Bedarfe nach Endgeräten gibt. Deswegen haben wir ein weiteres Förderprogramm, das „Landesprogramm Digitale Schule SH – Leihgeräte für bedürftige Schülerinnen und Schüler“ mit zusätzlichen 14 Millionen Euro ins Leben gerufen. Mit dem Landesprogramm konnten jetzt mindestens 30.000 weitere Geräte angeschafft werden. 

Digitale Endgeräte für Lehrkräfte

Eine weitere wichtige Voraussetzung für den digitalen Unterricht, nicht nur in Zeiten der Corona-Pandemie, sondern auch für die langfristige Schulentwicklung, sind digitale Endgeräte für alle Lehrkräfte. Die Ausgangsvorrausetzungen bei der Digitalisierung der Schulen in Schleswig-Holstein waren zu Beginn der Legislaturperiode dennoch nicht optimal. Die Pandemie hat diese Situation nochmals verschärft und gezeigt, dass sich die Vorgängerregierung nicht ausreichend um das Thema gekümmert hat. Die Ausstattung der Lehrkräfte mit Endgeräten ist jedoch ein wesentlicher Baustein bei der Digitalisierung von Bildung.

Am 28. Januar 2021 ist die Bund-Länder-Vereinbarung „Leihgeräte für Lehrkräfte“ als Zusatz zum Digitalpakt in Kraft getreten. Der Bund stellt damit 500 Millionen Euro für die Ausstattung der Lehrkräfte mit Endgeräten zur Verfügung, davon entfallen rund 17 Millionen Euro auf Schleswig-Holstein. Hinzu kommen 13 Millionen Euro vom Land Schleswig-Holstein, so dass bis zum Jahr 2024 insgesamt 30 Millionen Euro für die Beschaffung von digitalen Endgeräten für Lehrkräfte bereitstehen.

Daraufhin hat unsere Landesregierung sofort gehandelt: Damit die Ausstattung der Schulen zügig und nachhaltig erfolgt, hat das Land diese eigentlich kommunale Aufgabe für die 272 öffentlichen Schulträger im Land übernommen und eine landesweit einheitliche Struktur geschaffen. Dafür wurde ein Beschaffungsprogramm auf den Weg gebracht, bei dem nicht nur die digitalen Endgeräte selbst beschafft werden, sondern zugleich auch Administration, Support, Wartung, Vor-Ort-Service und die Ersatzbeschaffung von Geräten zentral durch das Land sichergestellt werden. Für Administration und Support stellt das Land weitere 11 bis 15 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Seit Anfang Juni 2021 konnten die Schulen ihre Bestellungen aufgeben, jetzt werden die Geräte ausgeliefert. 

Neben den Endgeräten für Lehrerinnen und Lehrer, haben alle Lehrkräfte zudem auch endlich eine eigene dienstliche E-Mail-Adresse erhalten.

Lernmanagementsystem und Schulverwaltungssoftware

Wir haben uns als CDU-Landtagsfraktion dafür eingesetzt, das sehr leistungsfähige und erprobte Lernmanagementsystem „itslearning“ zu beschaffen. Das war ein weiterer Schritt, um digitales Lernen und Lehren in allen Schulen und für alle Schülerinnen zum Standard zu machen. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass die Digitalisierung des Unterrichts und Lernens unabdingbar ist. Digitaler Distanzunterricht soll den Präsenzuntericht zwar nicht ersetzen, die Möglichkeiten und Chancen der Digitalisierung wollen wir jedoch als innovative Ergänzung und zur Weiterentwicklung des Unterrichts in einer immer stärker digitalisierten Welt nutzen. 

Zudem haben wir die Schulverwaltungssoftware School-SH eingeführt und sorgen so zukünftig für einen effektiveren Ablauf schulischer Verwaltungsprozesse, wie zum Beispiel die Aufnahme in die Schule, der Schulwechsel und die Zeugniserstellung. Diese sollen dann nach landesweit einheitlichen Standards durchgeführt werden und die Arbeit von mehr als 28.000 Lehrkräften unterstützen. Zurzeit wird School-SH landesweit an den Grund- und Gemeinschaftsschulen eingeführt. Bis Ende 2023 sollen dann alle Schulen mit der neuen Software arbeiten können. 

Lehrerstellen für Digitalisierung

Das Lernen wird zwar zunehmend digitaler, doch geht es in erster Linie um die Menschen in unseren Schulen. Technische Entwicklung braucht auch entsprechende pädagogische Aus- und Fortbildung sowie Entlastungsstunden an den Schulen, damit digitale Konzepte ausgebaut und umgesetzt werden können.

Um die Schulen bei der pädagogischen Umsetzung von Digitalisierungsprojekten gezielt zu unterstützen, haben wir das Programm „Zukunft Schule im digitalen Zeitalter“ eingeführt und 250 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen. Diese Stellen stehen zur Verfügung, um in unseren Schulen Weiterbildung und in der Administration zusätzliche Ressourcen für das Gelingen der Digitalisierung in der Bildung zu schaffen:

  • Hierfür werden den Schulen 120 Stellen zugewiesen, welche sie für die Entwicklung und Implementierung von Medienkonzepten, für die Unterstützung des Kollegiums bei der Nutzung der digitalen Medien sowie für die Verbindung von Schule und Schulportal-SH und dem Lernmanagementsystem nutzen können. 
  • Dem Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) werden 90 Stellen zugeordnet, um den Aufbau landesweiter digitaler Angebote an Schulen zu koordinieren sowie fachbezogene Unterrichts- und Lehrkräftebildungsmaßnahmen zu organisieren. 
  • Zudem sind 40 der 250 Stellen für die Weiterbildungsoffensive Informatik und die Lehrkräftegewinnung für das Fach Informatik vorgesehen.

Anschluss ans Glasfasernetz

Um die Digitalisierung an unseren Schulen voranzutreiben haben wir sofort zu Beginn der Legislatur damit begonnen, zügig die notwendige Infrastruktur zu schaffen und das Projekt „Anschlussbereitstellung Landesnetz 2020“ eingeführt. Die Anforderungen an die IT-Infrastruktur wachsen stetig – dies gilt auch für Schulen. Ein wichtiger Bestandteil der Infrastruktur ist das Landesnetz. Um diesen Anforderungen in Bezug auf Verfügbarkeit und Bandbreite gerecht zu werden, hat das Land Dataport damit beauftragt, die Breitbandanbindung der Schulen über das Landesnetz zu realisieren. Dieses Projekt realisiert Dataport in Kooperation mit der Firma 1&1 Versatel im Verbund mit regionalen Anbietern. Standorte, die nicht an das Glasfasernetz angebunden werden können, sollen einen alternativen Internetzugang erhalten. In dieser Legislaturperiode haben wir 879 von 953 Schulen an das Glasfasernetz angeschlossen – Das ist ein großer Erfolg!