Bildung

G9 an Gymnasien wieder eingeführt

Das Abitur nach 13 Jahren ist zurück. Wir geben unseren Schülerinnen und Schülern wieder mehr Zeit für ihre individuelle Persönlichkeitsentwicklung, mehr Zeit zur Vertiefung des Lernstoffs und mehr Zeit für außerschulische Aktivitäten. Damit setzen wir auf mehr Qualität und weniger Zeitdruck in der Schulausbildung. Dies wiederum führt zur Stärkung des inner- und außerschulischen Engagements, wie z.B. Musik, Ehrenamt und Sport der Schülerinnen und Schüler, die dadurch mehr Raum für Persönlichkeitsentwicklung und die Verbesserung ihrer Sozial- und Aufgabenlösungskompetenzen gewinnen.

Der gymnasiale Qualitätsanspruch bleibt dabei für die schleswig-holsteinischen Gymnasien unverändert. Die Änderung im Schulgesetz gab Gymnasien, die einen achtjährigen Bildungsgang oder einen acht- und neunjährigen Bildungsgang (Y-Modell) anbieten, die Wahlfreiheit, sich einmalig für die Beibehaltung ihres Bildungsgangangebotes aussprechen zu können.

Grundsätzlich umfasst der Bildungsgang am Gymnasium generell neun Schuljahre (sechs Jahre mit einer anschließenden dreijährigen Oberstufe). Im Gegensatz zu G8 ist der Lernstoff für G9 gestreckt und die Stundenanzahl reduziert worden. 

Über 100 Prozent Unterrichtsversorgung

Wir haben unser Ziel übertroffen, eine hundertprozentige Unterrichtsversorgung an allgemeinbildenden Schulen bis 2022 umzusetzen.

Im Schuljahr 2020/2021 liegt die Unterrichtversorgung an unseren allgemeinbildenden Schulen bei 102 Prozent und an den beruflichen Schulen bei 100 Prozent. Bereits im Schuljahr 2019/20 haben wir bei den allgemeinbildenden Schulen eine Unterrichtsversorgung von über 101 Prozent und zudem an den berufsbildenden Schulen von 97 Prozent erzielt. Damit haben wir erreicht, dass weniger Unterricht ausfällt. Dafür haben wir Lehrerstellen geschaffen und finanziell hinterlegt.

Noch unter der Vorgängerregierung lag im Schuljahr 2012/13 die Unterrichtsversorgung bei 96 Prozent. Schrittweise konnten wir die 102 Prozent erreichen. Noch dramatischer war damals die Situation an den berufsbildenden Schulen. Hier lag im Schuljahr 2012/13 die Unterrichtsversorgung bei 90 Prozent! Heute haben wir eine Unterrichtsversorgung von 100 Prozent erreicht. Die CDU steht zu einer sicheren und qualitativ hochwertigen Unterrichtsversorgung!

Über 2.000 Lehrerinnen und Lehrer mehr als geplant

Durch die Entscheidungen in dieser Wahlperiode stehen unserem Bildungssystem über 2.000 Stellen für Lehrerinnen und Lehrer mehr zur Verfügung als ursprünglich geplant. Dafür haben wir rund 1.300 Stellen neu geschaffen und über 700 Stellen, die aufgrund früherer Planungen zur Streichung vorgesehen waren, dauerhaft erhalten. Für diese bessere Personalausstattung unserer Schulen wenden wir rund 100 Millionen Euro jährlich aus dem Landeshaushalt auf.

Mit 242 zusätzlichen Stellen verbessern wir die Unterrichtsversorgung an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen; weniger Unterricht fällt aus. Wir entlasten die Schulleitungen mit 163 zusätzlichen Stellen, so dass sie sich mehr auf das Management und die Entwicklung ihrer Schule konzentrieren können. Wir unterstützen die Perspektivschulen mit 149 zusätzlichen Stellen. Für die Unterstützung der Schulen in der Koordination des Übergangs von G8 zu G9 haben wir 22 neue Stellen ins System gegeben, für die Reform der Profiloberstufe insgesamt 81 neue Stellen. Wir schaffen 25 neue Lehrerstellen für das neue Fach Informatik im Rahmen einer Pilotierung. Zudem stellen wir mehr Fachpersonal zur didaktischen Umsetzung neuer digitaler Unterrichtsformate und Maßnahmen ein (insgesamt 250 Stellen) und stärken die inklusive Bildung mit 350 zusätzlichen Stellen für die Förderzentren.

Daneben haben wir verbesserte Möglichkeiten geschaffen, damit Quer- und Seiteneinsteiger nach einer Qualifizierung in den Lehrerberuf wechseln können. Insgesamt haben wir 165 zusätzliche Stellen für Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst geschaffen. 

Pflichtfach Informatik eingeführt

Zum Schuljahr 2022/23 wird Schleswig-Holstein eines der ersten Bundesländer mit einem Pflichtfach Informatik sein. Der Unterricht in dem neuen Fach wird ab dem nächsten Schuljahr in einer Pilotphase in der Sekundarstufe I an einem Drittel aller Gemeinschaftsschulen und Gymnasien gestartet. Vorgesehen sind insgesamt vier Jahreswochenstunden, das bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I vier Stunden Unterricht, zum Beispiel zweistündig in Jahrgangsstufe 7 und zweistündig in Jahrgangsstufe 8, bekommen. Damit werden wir den MINT-Bereich an unseren Schulen nachhaltig stärken und mehr Schülerinnen und Schüler für Informatik begeistern. Der CDU liegt sehr am Herzen, dieses Feld besonders für Schülerinnen attraktiv zu gestalten. Zudem macht es die zunehmende Digitalisierung in unserer global vernetzten Welterforderlich, dass auch in der Schule Informatik endlich ein eigenständiges Fach wird. Bereits mit der Einführung von Informatik als Profilfach haben wir bei der Oberstufenreform für Informatik einen Schwerpunkt gesetzt.

Das große Problem war immer die Ausbildung von ausreichend Informatiklehrerinnen und Informatiklehrern, um eine Einführung des Faches auf den Weg zu bringen. Mit insgesamt 40 der 250 zusätzlichen Stellen aus der Digitalisierungsoffensive für Schulen konnten wir das mit der Weiterbildungsoffensive Informatik nun realisieren. Mit Informatik als Pflichtfach wird das Fach auch für die angehende Lehramtsstudierende attraktiver – mit dem Pflichtfach kommt die Sicherheit für die berufliche Zukunft in Schleswig-Holstein. 

PerspektivSchulen für mehr Bildungschancen

Mit dem Programm "PerspektivSchulen" unterstützen wir Schulen mit besonderen Herausforderungen in sozialen Brennpunkten. Denn insbesondere soziale Fragen prägen das Schulleben immer mehr. Verschiedene Faktoren wie Migration, Armut, Sprachbarrieren, Lernschwächen oder familiäre Probleme wirken sich auf die Arbeit im Klassenzimmer aus. Auch Eltern sind manchmal bei der Erziehung ihrer Kinder auf Unterstützung und Hilfe angewiesen. 

Schulen mit einem solchen besonderen sozialen Umfeld haben Besonderes zu leisten – dabei unterstützen wir sie tatkräftig. Seit dem Schuljahr 2019/20 erhalten die ersten PerspektivSchulen eine besondere Förderung durch das Land, den Bildungsbonus. Insgesamt 62 allgemeinbildende Schulen erhalten Fördermittel, mit denen sie neue Projekte, Kooperationen und Personal finanzieren können. Die zusätzlichen Gelder können auch für zusätzliche digitale Ausstattung, Entlastungstunden für Lehrkräfte, Kooperationen mit Theatern oder Museen und Elternarbeit genutzt werden. Darüber hinaus erhalten die betroffenen Schulen besondere Beratungsangebote, Hilfe bei der Vernetzung sowie Fortbildungsangebote.

Das Landesprogramm läuft bis 2024 und ist mit über 50 Millionen Euro ausgestattet. Mit dem PerspektivSchul-Programm hat Schleswig-Holstein unter CDU-Führung ein bundesweites Leuchtturmprojekt auf den Weg gebracht!

Oberstufenreform mit mehr Wahlmöglichkeiten

Wir haben die gymnasiale Oberstufe reformiert. Die neue Oberstufe ist ein gutes Signal für mehr Leistung, mehr Qualität und für eine bessere Vergleichbarkeit mit den Abschlüssen der anderen Bundesländer. Mit der Reform korrigieren wir Defizite der bisherigen Profiloberstufe. Außerdem bereiten wir die Schülerinnen und Schüler besser auf das Abitur vor und entlasten mit der Reform unsere Lehrkräfte.

Kernstück der neuen Oberstufe ist, dass nicht mehr vier, sondern drei Fächer – zwei Kernfächer (also Deutsch, Mathematik oder eine Fremdsprache) und ein selbstgewähltes Profilfach – auf erhöhtem Niveau unterrichtet werden. Die Fächer auf erhöhtem Niveau werden fünf Stunden in der Woche unterrichtet. Seit dem Schuljahr 2021/22 können die Schülerinnen und Schüler durch die Auswahl von zwei aus drei Kernfächern noch besser ihren Neigungen entsprechende Schwerpunkte setzen. Die fünfte Wochenstunde in den drei Fächern auf erhöhtem Niveau reduziert den Zeitdruck und macht mehr Vertiefung im Unterrichtsstoff möglich. Zudem verzichten wir fortan darauf, die Fächer genau vorzugeben, wie es in der bisherigen Profiloberstufe der Fall war und bieten mit der neuen Oberstufe mehr Wahlfreiheit und Flexibilität für die Schulen und die Schülerinnen und Schüler. 

Neu ist:

  • Grundniveau-Kurse können länger unterrichtet werden.
  • Die Schulen können entscheiden, ob sie die ästhetischen Fächer bis zum Abitur fortführen. 
  • Die Fächer Geographie und Wirtschaft/Politik müssen nicht nur im Einführungsjahr, sondern auch im ersten oder im zweiten Halbjahr der Qualifikationsphase (12. und 13. Klasse) belegt werden.
  • Das fächerübergreifende Arbeiten bekommt einen festen Rahmen durch ein Seminar, das in jedem Profil angeboten wird.
  • Die Berufliche Orientierung bekommt einen festen Platz in der Oberstufe.
  • Informatik kann erstmals als Profilfach gewählt werden.
  • Für das sprachliche Profil sind nur noch zwei Fremdsprachen statt bisher drei verpflichtend, was insbesondere für die Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschulen den Zugang zu diesem Profil erleichtert.
  • Die Einbringungspflichten wurden angepasst: Aus der Qualifikationsphase gehen 36 Halbjahresnoten in das Abitur ein, das sind durchschnittlich fünf Halbjahresnoten weniger als die Schülerinnen und Schüler insgesamt ablegen.
Notenzeugnisse ab Klasse 3 

Vergleichbarkeit und Transparenz sind uns wichtig. Daher haben wir geregelt, dass in allen Grund- und Gemeinschaftsschulen ab der dritten Klasse wieder standardisierte Notenzeugnisse mit einem Kompetenzraster ausgestellt werden. Damit helfen wir nicht nur den Schülerinnen und Schülern, sich besser einordnen und vergleichen zu können, auch die Erziehungsberechtigten haben klare und verlässliche Aussagen über den Leistungsstand des Kindes. Daneben wird es auch weiterhin Erläuterungsberichte geben.

Zudem wünschen sich viele Eltern für eine klare Orientierung, einen eindeutigen Leistungsstand und für eine bessere Vergleichbarkeit der Noten. Notenzeugnisse liefern Beurteilungen nach klaren Kriterien, die den Lehrkräften durch Fachanforderungen und Bildungsstandards vorgegeben sind. In der Grundschulverordnung von 2018 wurden daher Notenzeugnisse verpflichtend eingeführt. Besteht bei einer Grundschule der Wunsch, Berichtzeugnisse zu erstellen, kann sich die jeweilige Schule durch einen Beschluss der Schulkonferenz auch dafür entscheiden.

Schriftliche Schulartempfehlung eingeführt

Um Erziehungsberechtigten wieder eine klare Orientierungshilfe für die Schulentscheidung an die Hand zu geben, haben wir die schriftliche Schulartempfehlung für die weiterführende Schule nach der Grundschule wieder eingeführt. Dank der professionellen Unterstützung der Lehrkräfte haben die Eltern damit wieder einen besseren Blick auf die Leistungen und Möglichkeiten ihrer Kinder sowie auf die Durchlässigkeit des Schulsystems. Das Letztentscheidungsrecht verbleibt wie bisher bei den Erziehungsberechtigten.

Schulbauprogramme

Lernen geht am besten in gut ausgestatteten Klassenzimmern und modernen Schulen. Deswegen haben wir in die Schulgebäude investiert und die Kommunen und Schulträger bei der Sanierung und beim Neubau von Schulen unterstützt. Mit einem Schulbau- und Schulsanierungsprogramm haben wir 50 Millionen Euro für gute Schulen im Land investiert. Zusätzlich haben wir landesweit mit 13,5 Millionen Euro Schultoiletten saniert: Kein Kind soll sich beim Gang in die Sanitäranlagen ekeln müssen. 

Aktuell laufen Programme mit 36,5 Millionen Euro zum Ganztagsausbau, zum Beispiel für neue Schulmensen, und ein Programm zur Förderung von erneuerbaren Energien in Schulen in Höhe von 10 Millionen Euro, zum Beispiel für moderne Heizungen oder Solaranlagen. 
Und erst vor kurzem haben wir ein neues sehr großes Schulbau- und Schulsanierungsprogramm mit 120 Millionen Euro auf den Weg gebracht.
Die Schulsanierung bleibt aber kommunale Aufgabe, aber wir greifen unseren Kommunen hierbei unter die Arme.

Verbundene Schreibschrift

Richtiges Schreiben nach den Rechtschreibregeln und eine ordentliche Schrift sind uns immer wichtig gewesen. Gerade das Schreiben mit der Hand ist laut vielen Experten für den Lernerfolg immens wichtig. Beim Mitschreiben konzentrieren sich die Schülerinnen und Schüler auf das Wesentliche und können den Stoff anschließend besser verarbeiten. Deswegen ist im Jahr 2018 in Schleswig-Holstein die Schreibschrift wieder verbindlich eingeführt worden. Jede Grundschülerin und jeder Grundschüler lernt jetzt wieder die verbundene Schreibschrift. Zudem wird eine korrekte Rechtschreibung an den Grundschulen wieder von Anfang an vermittelt – deshalb haben wir die Lernmethode „Schreiben nach Gehör“ abgeschafft

A 13 für Grundschullehrkräfte

Wir haben beschlossen, bis zum Jahr 2026 in einem Stufenmodell die Grundschullehrkräfte mit A13 zu besolden. Dies ist ein wichtiger Baustein zur Lehrkräftegewinnung. Damit schließen wir die Lohnlücke zu Lehrkräften an anderen Schulen und wertschätzen die besondere Arbeit, die an unseren Grundschulen geleistet wird. Zudem steigern wir dadurch die Attraktivität des Lehrerberufs. 

Klassenwiederholung

Die Klassenwiederholung als pädagogische Maßnahme haben wir ebenfalls wiedereingeführt. Damit stärken wir zum einen den Leistungsgedanken an unseren Schulen, zum anderen hilft es dem betroffenen Kind oder Jugendlichen durch das erneute Abarbeiten des Lehrstoffes seine Leistungen auf den erforderlichen Stand zu bringen. Das Sitzenbleiben ist keine Bestrafung, sondern eine Hilfestellung für Schülerinnen und Schüler.

Studium Bauingenieurwesen

Wir haben auf den Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft reagiert. Damit auch zukünftig Investitionsmittel abfließen können und nicht durch fehlende Planung blockiert werden, haben wir den Studiengang Bauingenieurwesen an der FH Kiel eingerichtet und so den Standort Schleswig-Holstein gestärkt.